Aufstellung und Polarität: Magie oder Methode?

Aufstellungsarbeit wird oft als magisches Ritual missverstanden. Vergleiche mit Seancen, Orakeln oder Geistheilung tauchen auf. Meine klare Meinung: Aufstellungen sind keine magischen Rituale!  Auch wenn ich mich bei einigen (Kollegen) unbeliebt mache, sage ich nicht nur, dass ich eine Aufstellung niemals in dieser Form machen werde, ich warne auch davor, in magisch-anmutende Aufstellungen zu gehen, die mit Heilungsversprechen aus der „Geister- oder Ahnenwelt“ arbeiten.

Warum? Weil ich mir Sorgen mache, dass sie sogar wirken könnten!

In unserer polarisierten Welt entsteht gleichzeitig immer auch das Gegenteil. Das heißt, alles -selbst nur Gedachtes- besitzt inhärent das Gegenteil bereits in sich. „Gebäre“ ich jetzt durch ein magisches Ritual Gutes -für mich oder wem anderen- kommt in derselben Sekunde das vielleicht diametral Entgegengesetzte auch zur Welt! Der kontrollierende Abgleich, der durch das erfahrungsreiche Erarbeiten einer Lösung entsteht, wird umgangen. Die eigene Verantwortung wird abgegeben an etwas Höheres. So entzieht es sich völlig unserer Kontrolle, was dann auf der Schattenseite geboren wird. Und vielleicht trifft es nicht mich persönlich, aber es ist da.

Selbst unter „kontrollierten“ weltlichen Bedingungen sind Beispiele bekannt. Dynamit, für den Bergbau erfunden, wurde zur Waffe. Auch in der Literatur ärgerte sich Goethes Mephisto darüber, er sei „…Teil jener Kraft, die stets das Böse will, doch stets das Gute schafft.“

 Verantwortung ist mir wichtig! Ich arbeite nur im Rahmen, wo ICH, als lebender Mensch mit reinem Gewissen Antwort geben kann. Aufstellung ist kein Orakel und kein magisches Heilmittel. Es ist eine Kommunikationsform, die gewohnte Denkmuster umgeht und eine Bewegung in Richtung Lösung starten kann.